Die Vorstadt Mittwoch, 1. September 2004 SCHWAMENDINGEN / „Irina und Gadjos“ spielten im Restaurant SchwamEdinge Dreifaches Zigeunertemperament
NANINA EGLI Irina, die Frontfrau der Gruppe, stellte sich als Zigeunerin aus Russland vor. Diese Rolle spielte sie den ganzen Abend mit Lust, List und viel Humor und kokettierte gekonnt mit den Zuhörern. «Irina und Gadjos» zauberten mit ihrer «musique Tzigane» Lagerfeuerromantik in das Restaurant. Die Gruppe gaben auch soulige und jazzige Stücke zum Besten. Irinas dunkle, satte, erotische Stimme interpretierte altbekannte Lieder von Edith Piaf oder Paolo Conte mit einer neuen, ganz eigenen Klangfarbe. Ihr Repertoire ist gross: «Ich könnte zehn Stunden singen, solange es genügend Wodka hat», erklärte die Sängerin verschmitzt. «Gadjos» - die Sesshaften Behutsam sorgte das Trio beim Schwamendinger Publikum für Stimmung, bis schliesslich der Funke übersprang und die Leute mitklatschten, mitsangen und teils sogar aufstanden und mittanzten. Erst gegen Schluss der Vorstellung lüftete die Sängerin ihr Überraschendes Geheimnis: Als sie den russischen Akzent ablegte und das erste Mal Berndeutsch sprach, erschrak das Publikum für einen Moment - so gut hatte sie mit ihrer Rolle der feurigen, russischen Zigeunerin überzeugt. „Gadjos“ ist die Zigeunerbezeichnung für Sesshafte. Damit sind die beiden Musiker Christoph Habegger und Jürg Walter gemeint. Habegger spielte Violine und Gitarre. Als Fiddler entlockte er seinem Instrument seufzende Töne, die wunderbar mit Irinas Stimme kontrastierten. Untermalt und zusammengehalten wurde die Musik von Walters Akkordeonspiel. Aber eigentlich ist ja auch Irina eine Sesshafte. Sie vermutet jedoch Zigeunerblut in ihren Adern - ihre Stimme gibt ihr Recht. |